Wardenbrugk

Die Schwarze Elster

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Elster im Urzustand
In der Vergangenheit nur spärlich vorhanden sind Angaben über Wasserstände, Hochwasser und deren Schäden, aber so kann man sich den Urzustand der Schwarzen Elster ohne Dämme vorstellen.
Elster bei Hochwasser
Im Zeitraum von 1275 – 1300, die sogenannte kleine Eiszeit kam es zu einer abrupten Abkühlung der Sommer, verbunden mit hohen Niederschlägen.Die Torfmoorbildung setzt eine Bodensenke oder die Verbindung mit benachbarten Gewässern sowie einen undurchlässigen Untergrund voraus. Dieser wird von fettem, schlammigem Ton, Lehm oder Mergel gebildet. Ein Moor kann auch aus einem See mit flachen Ufern entstehen. Von den Uferrändern breiten sich Pflanzen aus, die das Wasser überwuchern. Abgerissene Uferränder bilden bewegliche Inseln, auf denen sich eine reiche Sumpf Flora ansiedelt, bis die Masse zu schwer wird und zu Boden sinkt. Allmählich wird das Wasser verdrängt und ein Moor bildet sich.
Pagus Lusici
Wardenbrugk gehörte nicht zu Mezumroka, Mezumroka war ein Teil von Nizizi oder Nidkiki. Nizizi war ein Gau nördlich von Meißen, Einzugsgebiet eines Teils der Elbe, zu westlichen Seiten der Elbe von Belgern bis zur Mündung der Mulde. Ging aber nicht bis zur Elster. Ludwig, T., aus Urkunden der Bischöfe von Meißen. Die Gegend auf der östlichen Seite der Elbe, um Wahrenbrück gehörte laut F.Zollmann zum Pagus Lusici.
Marchia Lusatia
Eine Historische Karte von Burgen-, Ritter- und Klöstern, Thüringen und Sachsens 1000-1400. Ducatus Saxoniae Superioris prout ipsius condition fuit ab Anno 1000 usque ad A. 1400. Friedrich Zollmann hat sich vor allem durch die Autorenschaft einer Reihe von Landkarten einen Namen gemacht. Die Karten sollen eine hohe Informationsdichte und Genauigkeit aufweisen. Der bedeutende Landkartenspezialist des 18. Jahrhunderts, Johann Christoph Adelung (1732-1806), würdigte diese und eine ebenfalls von F. Zollmann erarbeitete Geschichtskarte des gleichen Gebiets mit der Darstellung der Zeit um das Jahr 1000 als "... zwei sehr nützliche und brauchbare Karten, welche aber nach den vielen seit dem gemachten historischen Entdeckungen jetzt etwas anders ausfallen würden".
Sächsischer Churkreis
Ducatus, Electoratus et Principatus Ducum Saxoniae, nach einen Entwurf der beiden bedeutendsten sächsischen Kartographen Friedrich Zollmann (1690–1762) und Adam Friedrich Zürner (1679–1742), die Karte enthält Informationen zu befestigten Städten, Dörfern, Straßen, Brücken, Wäldern, Schlachtfeldern, Burgen und zur Topografie.
Chursachsen
Chur Sächsische Post Karte darinnen des Chur Fürstentum Sachsen und seiner einverleibten Lande wie auch andere angrenzende vornehmste Festungen, Städte, Flecken und nobelsten Schlösser, Güter und Dörfer mit unterschiedenen, unten im Clave explizierten Anmerkungen der Diözesen Ämter, Postwege und Straßen.
Götter der Wenden
Prowe: Gott der Gerechtigkeit und Rechtspflege. Flins: Gott der Auferstehung und Bewahrung der Seelen nach dem Tod. Radegast: Gott der Ehre und der Stärke. Triglaw: Herrscher über drei Reiche, Gott der Lüfte, des Wassers und der Erde (Unterwelt).
Ein Knüppeldamm
Einen durch Rundholz befestigten Weg nennt man Knüppeldamm oder Bohlenweg, der Weg nach Liebenwerda war ein Sumpfgebiet mit wenig widerstandsfähigem Grund. Die so genannte Gatzschke ist ein Beispiel dafür, das schmatzende Geräusch wenn man über eine nasse Wiese läuft. Statt der Knüppel wurden auch Faschinen verwendet. Der Knüppeldamm war eine weitverbreitete Bauweise um das 16. Jahrhundert herum.
Beschreibung
Unsere Gegend war damals vom Meer bedeckt, aus dem hier und da das Urgestein als Inseln, wie der Rothsteiner Felsen hervorragte. Später im Primär verschwand das Meer und unsere Gegend wurde zu Festland.Im Tertiär wurde das Verhältnis von Meer und Festland allmählich so wie Heute. Das Meer floss zurück und bildete an seiner Südgrenze, der Niederlausitz große Küstensümpfe. Es herrschte feucht warmes Klima, in denen sich Sumpfzypressen und Sumpfpflanzen ausbreiteten. Als sich die Sumpfbecken allmählich mit abgestorbenen Pflanzen füllte, die immer durch das Wasser bedeckt waren entstand unsere Kohle. Das Quartär brachte uns eine fortschreitende Abkühlung und ein Gletscher von Norwegen aus verbreitete sich rasch. Die eingefrorenen Felsblöcke, Steine, Gerölle, Sand und Schlamm hobelten Höhen und Kuppen ab und füllte Täler aus. Als er dann nach Norden hin abtaute, legten sich die eingefrorenen Erdmassen als Grundmoräne ab. Am Südabhang des Fläming, den man "Niederlausitzer Grenzwall" nennt, bildeten sich kleine Becken und Plateaus. Das mittlere und größte dieser Becken ist das von Finsterwalde und von den zwei Abflusswegen wird eine von der Kleinen Elster benutzt. Der Gletscher der beim Abfließen den Fläming entlang rutschte, gab somit einen Abflussweg entlang des Eisrandes frei wobei das Breslau-Magdeburger Urstromtal entstand. Dieses wurde dann von der Schwarzen Elster genutzt.Am Ende des Diluviums war Norddeutschland Eisfrei und der Moränenboden wurde wieder fruchtbar, das antrhropozoische Zeitalter begann.
Bodengestaltung und Bewässerung
Von der Schwarzen Elster bis zur Elbe herrscht durchweg Tiefebene mit Ausnahmen von kleinen Bodenerhebungen. Zwischen dem Binnengraben und der Schwarzen Elster haben wir Bodenerhebungen von 85,9 bis 86,6.Zwischen der Schwarzen Elster und der Kleinen Elster dagegen "der Sandberg" von 96,1 und "In den Haselbergen" gegenüber der Straße von 97,8. "Der Schulberg" hat dagegen schon fast den Charakter einer Platte, hier befand sich das Castellum und das Rittergut, dass irrtümlicher Weise für ein Schloss gehalten wird mit 96,4 und 95,8. Die Schwarze Elster entspringt in der Nähe des Dorfes Elstra vom Sibyllen- oder Hochstein im Lausitzer Gebirge. An Kamenz und Hoyerswerda vorbei bis Senftenberg, von Dolsthaida bis unterhalb Lauchhammer. Nachdem sie Plessa und Elsterwerda passiert hat fließt sie durch Liebenwerda, vorbei an Wahrenbrück, Uebigau und Bomsdorf. Herzberg, Schweinitz und Jessen liegen an ihrem Laufe und mündet dann bei Elster in die Elbe. Die Kleine Elster nennt man auch "Dober", aus Luckau kommend fließt sie zuerst in westliche und dann in südliche Richtung. Nachdem sie durch Kirchhain und an Doberlug vorbei fließt, kommt sie von Theisa nach Wahrenbrück wo sie in die Schwarze Elster mündet.
Landwirtschaft
Auf unseren hauptsächlichen leichten Sandboden gedeiten Korn, Flachs und Kartoffeln, aber auch Hafer, Klee, Gerste und Rüben. Große Wiesenflächen fand man zu beiden Seiten der Schwarze Elster, wobei die Viehzucht in Wahrenbrück eine gro0e Rolle spielte. Wahrenbrücker Viehmärkte waren weit und breit bekannt.Bekannt war Wahrenbrück auch für seine Fischerei, da hier vor der Renaturierung weite Flächen unter Wasser standen. Die sandigen Höhen waren meist mit Kiefernwäldern bepflanzt, diese lieferten Holz und Streu. Auf der Schwarzen Elster wurde geflößt, Holz aber auch Eisenstein kamen so nach Mückenberg bzw. Lauchhammer.

Gau Nicici, Nizzi, Scitici, Scitizi Landschaftsbezeichnungen-Gaue bzw Pagus.
Gau- ist ein geographischer Raumbegriff, der als territoriale Grundlage einer Grafschaft diente. Davon gibt es zahlreiche Fälschungen, Interpolationen und unzulässige Kürzungen, gerade bei unbesiedelten Waldgebieten und Sümpfen bei denen die Gauzugehörigkeit nicht immer sicher zu klären war. Die ältesten Gaubelege stammen bei uns aus den Elbniederungen, wo es Landwirtschaftlich beste Böden gab und es zu einer kontinuierliche Besiedlung kam. Sie sind meist durch lineare Grenzen an Flüssen oder Bächen voneinander abgetrennt. Egal ob die Landschaft Nisici, auf Deutsch: Niederung oder Auenlandschaft genannt wird, es war eine Verwaltungsgliederung bekannt aus Urkunden von den Jahren 973 und 1004. In diesen Urkunden taucht weder Wahrenbrück noch Liebenwerda auf, denn diese Ortschaften gab es Damals noch gar nicht. Mezumroka zog sich am linken und rechten Ufer der Elbe, von der Mulde bis zur Mündung der Schwarzen Elster aufwärts. Dies wird durch zwei Urkunden von Kaiser Otto I. und Heinrich II. aus den Jahren (966 Fälschung) 973 und 1004, über die Schenkung des Honigzehntes an das Magdeburger Kloster bestätigt. Es werden Orte dieses Siedlungsgebietes genannt wie, Susili-Siusili (Seuselitz) bis Nessuzi ab der Muldenmündung elbaufwärts, ihr entgegen kommt von Sipnizi (Süptitz) bis Triebaz-Tribaz (Trebitz), Seuselitz (wüst bei Dessau), Wörlitz, die Wüstung Burgstall bei Seegrehna, Eutzsch, Pratau, Rackith, Kemberg, Süptitz, Torgau, Prettin, Elsnig, Dommitzsch, Trebitz, Pretzsch, Klöden, Axien und Zwethau. Bei diesen Siedlungsgebieten werden nur einigen Vororte genannt (Nidkike in quo Belgora, parvum Neletiki ubi Torguostat, Citice iuxta Albiam, Chuntici, Vuolauki in quo Broto, Nidkike cui comes Hodo praeesse videtur, Zliuuini. Nicici bestand 973 aus mehreren Siedlungskammern, bereits 1004 entsprach diese den Gegebenheiten nicht mehr. Die Karten von Friedrich Zollmann (1690-1762), sollen sich durch eine hohe Informationsdichte und Genauigkeit auszeichnen und zeigen die Lage der Grafschaft Brene von 1000-1400.
Das Dorff Wardenbrugk
Wenn wir den dörflichen Grundriss unserer Stadt betrachten, können wir eine Reihenfolge für die geschichtliche Entwicklung abgeben. In Betracht ihrer geographischen und topographischen Lage, könnte man schon auf ein Fischerdorf schließen. Wenn da nicht dieser Grenzfluss mit einem Übergang wär, die ständig wechselnde Bevölkerung und das schlechte Klima in dieses Sumpfgebiet. Von einer jetzt noch erkennbaren, slawischen Besiedlung ist nichts mehr übriggeblieben. In ihre Rundweiler oder Rundplatzdörfer gruppierten sich die Gebäude in geschlossener Reihe in Längsrichtung vom Platz her. Wir haben auch kein Anger oder Straßenangerdorf, diese entstanden erst nach dem dreißigjährigen Krieg, hier liegen die Gebäude wie schmale Handtücher nebeneinander. Dieses linear geordnete Muster sieht aus wie ein Doppelkamm, nicht bei uns! Bei uns handelt es sich um ein Hagen-und Marschdorf, es wird auch Moorkolonie genannt und entstand in ihrer jetzigen Form um das 12. Jahrhundert. Diese Reihendörfer haben diesen langgestreckten Grundriss, es sind echte Kolonisten Gründungen.

 

Mythologie der Wenden
Wenden oder Winiden, Lat. Venedi, Veneda, Vnidii, Vindi, Windi, Winda oder Heneti sie sollen aus der Gegend des Venetianischen Meer Busen stammen, andere wiederum meinen die Römer hätten sie mit dem untergegangenen Vineta an der Ostsee so benannt. Dieses Volk teilte sich dann in 3 Gruppen die unter den Namen Slavi, Antes und Venedi bekannt waren, obwohl sie Eins gewesen waren. Sie teilten sich dem Namen nach noch in weitere Gruppen, der Gegend entsprechend. Behemas welche Böhmen eroberten, Maharenses welche an dem Ufer des Mari oder Mahari wohnten, die Sorabi an der Saale, die Poloni an der Weichsel, die Daleminci an der Elbe, die Haveli an der Havel, die Lini, Uchri und Redari an bei der Oder, die Luitici und die Wagrii ließen sich wie man glaubt jenseits der Oder. Sie sollen eine so große Anzahl von Göttern gehabt haben, dass sie sich mit den alten Römern und Griechen messen hätten können. In Kriegs Zeiten war es der Kriegsgott Rodigast oder Radigast, Vithur der Gott der Rache, Porevithur der Gott der Beute andere zu Friedens Zeiten waren: Prowo oder Prowe der Gott der Gerechtigkeit. Einige verwalteten das Hauswesen als Siva die Lebensgöttin, Porenutius der Gott der Leibes Frucht, Slota Baba die Göttin der Geburt, Ziza die Göttin der Brüste, Occapirnus der Gott des Donners, Percunus der Gott des Blitzes, Perdoitus der Gott des Windes, Juterbog der Gott der Morgenröte, Zuicius der Gott des Lichts, der Wärme und des Feuers, Vorskaitus und Schweibratus die Götter des Viehes, Artympus der Gott der Flüsse, Seen und Bäume, Pitvitus der Gott des Reichtums, Pergubrius der Gott der Feldfrüchte, Curchus der Gott der jedem sein bescheiden Teil geben sollte, Hennit der Gott der Nachtwache, Triala der Gott der Luft, Erde und des Wassers. Andere sollten die Religion verteidigen als Pulcetus, Svitibor oder Zuttiber die Götter welche die Hainwälder und Versammlungen bewahrten. Andere sollten den Tod erleichtern, so Auschweitus der Gott großen Krankheiten, Marzava der Gott des Todes, Flins der Gott der Auferstehung und Bewahrung der Seelen nach dem Tode. Wieder andere sollten das Böse verhüten, Czerrebog der Gott der beständigen Güte, Picoll der Gott der Hölle, ansonst verehrten die Wenden den Barstuccas Marcópetas und Coltkos allerseits dienstbare Hausgötter. Der Dämon Meridianus sollte den Feldarbeitern nicht schaden und noch viele, viele andere.
Von den Hochzeit´s Gebräuchen der Wendischen Völker, insbesondere der Preußischen Wenden und ihrer Nachbarn den Litauern und Samogitern, schreibt Johannes Miletius: Heiratsfähige Töchter trugen kleine Glocken oder Schellen an ihren Gürteln, ein Zeichen dass sie heiraten wollten. Wenn sich ein Freier fand, hat er die Dirne durch seine besten Freunde entführen lassen. Nach dieser Entführung erst, sprach er die Eltern an und erbat ihre Zusage. Bei der Hochzeit ist die Braut dreimal um das Herdfeuer geführt worden, auf einen Stuhl gesetzt und dann wusch man ihre Füße. Mit diesem Fußwasser, ist das Brautbett und auch jeder Hochzeitsgast besprengt worden. Danach strich man der Braut Honig um den Mund, verdeckte ihr Angesicht und führte sie an alle Türen des Hauses. Diese musste sie berühren und mit dem rechten Fuß anstoßen. Bei jeder Tür wurde sie mit allerhand Korn wie mit Erbsen, Bohnen und Maisamen bestreut und daran erinnert, dass sie an diesem Korn keinen Mangel haben würde. Wenn sie an dem Gottesdienst fleißig teilnimmt und dem Haus-Wesen emsig beistehen würde. Dann hat man der Braut das verhüllte Angesicht aufgedeckt und das Hochzeitmahl abgehalten. Am Abend, als die Braut zu Bett ging, ist sie geprügelt und geklopft zum Bräutigam ins Bett geworfen worden. Hierauf hat man zum Nachtisch die Hoden eines Bockes oder Bären aufgetragen, davon mussten der Bräutigam und die Braut essen, damit sie dadurch fruchtbar werden sollten.

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